Lexikon

Applike:

Als Applike bezeichnet man ausgestanzte und auf die Zifferblätter aufgeklebte oder genietete Striche oder Zeichen, aus Metallplättchen oder anderem Material.


Aufzugskrone:

Knopf von verschiedenartiger Form, gerändelt oder mit Rillen, den man zum Aufziehen der Uhr mit der Hand fasst. Zum Zeigerstellen oder/und Korrigieren von Datumsanzeigen etc.


Automat:

Synonym für eine Uhr mit automatischem Aufzug. Armbewegungen bringen den Rotor (Schwungmasse) zum Drehen, der seinerseits die Zugfeder des Uhrwerks aufzieht.


Brücke:

Metallteil, in dem gewöhnlich mindestens ein Zapfen eines Drehteils der Uhr dreht. Die Brücken werden gewöhnlich nach den Drehteilen bezeichnet, denen sie als Lager oder Stütze dienen.


Chronometer:

Präzisionsuhr mit Sekundenzeiger, deren Werk während 15 Tagen in verschiedenen Positionen und bei unterschiedlichen Temperaturen durch eine offizielle, neutrale Instanz (COSC) auf Ganggenauigkeit getestet wurde. Werke, die den Präzisionskriterien nach der Norm ISO 3159 genügen, erhalten einen Chronometergangschein.


Chronograph:

(genauer Begriff eigentlich Chronoskop) Uhr mit Stunden-, Minuten- und Sekunden- bzw. Chronographenzeiger. Angefügt wird ein Mechanismus, der den aus der Zifferblattmitte drehenden Chronographenzeiger steuert. Durch Betätigung von Drückern kann dieser Stoppuhrzeiger gestartet, angehalten und auf Null gestellt werden. Der Chronographenzeiger macht eine Umdrehung pro Minute; ein zweiter Zeiger, der Zähler, erfasst die Anzahl Umdrehungen, also die Minuten, meist bis zu 30 Minuten.


Drücker:

Knopf auf den man drückt, um etwas zu betätigen. Drücker des Chronographen, der Läutwerke von Weckern usw.


ETA:

ETA SA, Grenchen, grösster schweizerischer Hersteller von Uhren-Rohwerken. ETA-Werke werden in vielen anerkannten schweizerischen Markenuhren verwendet.


Federhaus:

Aus einer gezahnten Scheibe und einem zylindrischen Gehäuse gebildet und durch einen Deckel verschlossenes Rad. Das Federhaus dreht frei auf einer Welle und enthält die Zugfeder, welche mit der äusseren Windung am Federhaus und der inneren Windung an der Federwelle angehängt wird. Das Federhaus greift in das erste Trieb des Räderwerks der Uhr ein, sein Drehwinkel in der Stunde schwankt zwischen einer Neuntel- und Sechstelumdrehung.


Fenster:

Ausschnitt im Zifferblatt, in dem verschiedenen Angaben wie Datum, Monat, Wochentag, Stunden usw. angezeigt werden.


Flyback:

Der Flyback-Mechanismus von Chronographen geht auf die Anfänge der Fliegerei zurück. Dabei stellt sich der Chronographenzählerauf einfachen Druck auf Null zurück und beginnt augenblicklich eine neue Zeitmessung, was bei Positionsbestimmungen eine Vereinfachung brachte.


Gangreserve:

Anzeige auf dem Zifferblatt oder in einem Fenster, die visuell – in Stunden oder Tagen – den Aufzugsstand (die Gangreserve) einer mechanischen Uhr erkennen lässt.


Genfer Streifen:

Häufig verwendete rippenförmige Dekorationen auf den Brücken und Kolben feiner Uhren. Wird vor der galvanischen Veredelung aufgebracht, bleibt erkennbar. Genfer Streifen finden sich im Allgemeinen nur bei hochwertigen Uhren.


Gebläute Zeiger oder Schrauben:

“Bläuen” oder “Blau anlassen”. Die Oberfläche von Stahl oxydiert bei Erhitzung. Dunkelblau bei 290°C – 310°C.


Getriebe:

Mechanismus zur Übertragung von Kraft und Bewegung durch gezahnte Räder. Im Räderwerk der Uhr (Übertragungsorgan)besteht das Getriebe aus dem Rad, dessen Zähne zwischen die Zähne (Flügel) eines Triebes eingreifen.


GMT:

Uhr mit unabhänig verstellbarer 2. Zeitzone.Siehe auch Weltzeit.


Handaufzug:

Eine Uhr, deren Feder durch das tägliche Aufziehen mit der Aufzugskrone gespannt wird.


Halbschwingungen:

Bewegung eines Schwingungsorgans zwischen zwei Anschlägen. Bezieht sich auch auf regelmässige Bewegungen jedweder Art. Die Bewegung der Unruh wird in “Halbschwingungen pro Sekunde” unterteilt. Bei einem Oszillator von 2,5Hz (Fünftelsekunden-Takt) entsprechen 5 Halbschwingungen pro Sekunde.


Hemmung:

Mechanismus, der zwischen dem Räderwerk und dem Regulierorgan von mechanischen Uhren eingebaut wird. Die Hemmung überträgt die Kraft vom Räderwerk auf das Regulierorgan (Unruh). Dieses hemmt und befreit das Räderwerk in regelmäßigen Zeitabständen.

Kaliber:

Synonym für Abmessungen. In der Uhrmacherei wurde dieser Ausdruck von Sullyim Jahre 1715 zur Bezeichnung der Anordnung und der Abmessungen der verschiedenen Teile des Werks – Säulen, Räder, Federhaus usw. – angeführt. Dieser Ausdruck wurde dann angewandt, um die Form des Werks, der Brücken, den Ursprung der Uhr, den Namen ihres Erbauers usw. zu bezeichnen.


Lünette (oder Glasreif):

Auf dem Gehäusemittelteil aufgesprengter Reif, der das Glas trägt.

Magnetfeldschutz:

Mobiltelefon, Tablet, Kühlschrankmagnet, Lautsprecherbox, Induktionskochfeld – Magnetfelder um uns herum nehmen zu und können den Gang einer mechanischen Uhr nachhaltig stören. Eine Möglichkeit, die unsichtbare Kraft über den allgemein verbreiteten Standard hinaus in den Griff zu bekommen, bietet ein sogenannter Weicheisenkäfig. Es gibt Stoffe, die sich leicht magnetisieren lassen, nach der Magnetfeldeinwirkung allerdings kaum noch Magnetismus aufweisen. Deshalb sind sie als Innengehäuse für Zeitmesser geeignet. Sie leiten den Magnetismus einfach um das Uhrwerk herum und schützen es somit vor Gangirritationen. Solche Hohlkörper, zumeist bestehend aus Zifferblatt, einem Werkhaltering und einem zweiten Gehäuseboden, schirmen Uhrwerke bis zu einer Feldstärke von 80000 Ampere pro Meter (A/m) – das sind 1000 Gauß oder 100 Millitesla – ab. Nach international geltenden Normen darf sich eine Uhr bereits als antimagnetisch bezeichnen, wenn sie nach einem Magnetfeldeinfluss von 4800 A/m nicht mehr als 30 Sekunden am Tag vor- oder nachgeht. Aber wer möchte eine solche Abweichung schon hinnehmen. Andererseits kann bereits ein Handy ein Magnetfeld von mehr als 10000 A/m aufbauen. Erhöhter Schutz ist also durchaus überlegenswert. Deshalb haben wir unserer Nettuno 3 und Tridente ein Weicheiseninnengehäuse gegeben.


Mondphase:

Anzeige des Mondstandes (Neumond, zunehmend, Vollmond, abnehmend)


Platine:

In Groß- und Kleinuhren; Platte welche die Brücken und die verschiedenen Teile des Werkes trägt.


Rad:

Rundes Organ, das sich um eine Achse dreht und zur Aufgabe hat, eine Kraft oder Bewegung zu übertragen. Im Räderwerk der Uhr sind die Räder auf ihren Trieben aufgenietet.


Räderwerk:

Gesamtheit von Rädern, in der die Bewegung eines einzelnen Rades diejenige aller anderen bewirkt.


Regulator:

Der Ursprung dieser Form der Zifferblattgestaltung und Zeitanzeigeform geht zurück bis in die Zeit der Präzisionspendeluhren mit Regulator-Zifferblatt in den Observatorien. Die dezentrale Anordnung des Stundenzeigers verhindert, dass dieser täglich mehrere Stunden den Blick auf den Sekundenzeiger erschwert. Diese Form der Zeitanzeige verkörpert in beeindruckender Weise die Würdigung dieser Uhren.


Rubin:

Sehr harter Naturstein, rotes kristallisiertes Aluminiumoxid (Korund). Der Rubin ist der Stein, der sich aus Herstellung der Lager für die verschiedenen Dreh- und Hemmungsorgane der Uhr am besten eignet. Heute werden in der Uhrmacherei synthetische Rubine verwendet.


Rotor:

In den Uhren mit Selbstaufzug ist der Rotor ein Segment aus schwerem Metall, das nach beiden Richtungen frei dreht. In der Armbanduhr dreht der Rotor und zieht so die Zugfeder auf.


Savonnette:

Uhr mit beidseitigen Böden. Der Boden, der das Zifferblatt bedeckt, wird durch Betätigung eines Drückers geöffnet.


Skelettuhr:

Ihre Schale und ihre verschiedenen Werkteile sind so bearbeitet, dass man das Innere und ihre Funktionen sehen kann.


Spirale:

Kleine spiralförmig aufgerollte Feder,deren Enden an der Unruh bzw. am Unruhkolben befestigt sind. Mit der Unruh bildet die Spiralfeder das Regulierorgan der tragbaren Uhr. Die Ganggenauigkeit hängt zum Teil von ihrer Beschaffenheit ab.


Springend:

Bei einer Uhr mit springender Stunde rückt die Stundenziffer in einem Fenster bei voller Stunde auf einmal, nicht kontinuierlich vor. Dasselbe gilt für die springende Minuten oder Sekundenzeiger.


Sellita:

Eine der führenden Firmen im Bereich der mechanischen “Swiss Made” Uhrwerke.


Tachometer:

Instrument für die Geschwindigkeitsmessung. In der Uhrmacherei ein Chronograph (Stoppuhr) mit einer Zifferblatt- oder Glasreifeinteilung, an der die Geschwindigkeitin km/h oder einer anderen Masseinheit abgelesen werden kann.


Unruh:

Taktgebendes Schwungrad, welches das gleichmäßige Vorrücken der Zeiger über das Räderwerk ermöglicht. Meist radförmiger, eigenschwingungsfähiger Gangregler mit Spiralfeder, der erst den Bau tragbarer Uhren mit hoher Ganggenauigkeit ermöglicht. Regulierorgan der Hemmung.


Weltzeit:

Auch Universal Time (UT) wurde 1926 als Ersatz für die Greenwich Mean Time (GMT) eingeführt. Sie wurde aus astronomischen Beobachtungen gewonnen und entspricht etwa der mittleren Sonnenzeit am Meridian durch die südenglische Stadt Greenwich (Großbritannien- nullter Längengrad). Die Erde ist in 24 Zeitzonen unterteilt, die Zeitanzeigen erfolgen auf der Erde immer bezogen auf GMT. So hat beispielsweise New York GMT -5, Sydney +8.


Zifferblatt:

Anzeigevorrichtung (metallisch) mit verschiedenen Angaben, den Stunden, Minuten und Sekunden für gebräuchliche Kleinuhren und Pendeluhren.